Cruel Tales
in Be creative! 06.05.2020 16:44von MutterDesForums • Roter Panda | 63 Beiträge | 5370 Punkte
RE: Cruel Tales
in Be creative! 06.05.2020 16:45von MutterDesForums • Roter Panda | 63 Beiträge | 5370 Punkte
Erwachsene tun immer das richtige
Eigentlich ist es doch gar nicht so schlimm, denkt sie. Was ist schon dabei, ich fühle doch nichts, wenn es passiert. Oft geht sie dort hin. In diese Straße. Da stehen so viele. Alle aus ihrer Klasse. Sie halten immer zusammen. Und wenn mal kein Stoff da ist, dann teilen sie halt, was eine von ihnen verdient hat. Was ist schon dabei?
Wenn ein Erwachsener es mit uns tut, wird es nichts Schlimmes sein.
Ich fühle doch nichts dabei. Und ich will auch nicht diesen Schmerz! Es tut so weh, wenn ich keinen Stoff kriege.
Darum besorg ich‘s halt irgendeinem alten Sack, ist doch nichts dabei. Hauptsache ich hab Kohle. Heute hab ich einen richtig großen Fang gemacht. Mein Mini hat ihn sicherlich beeindruckt.
Der hat richtig Cash, winkt ja fast damit. Seine Wohnung sieht auch nicht übel aus. Genauso wie sein silberner Mercedes. Vielleicht lässt er mich ja noch duschen, bevor wir anfangen. Nein, er will sofort ran… aber…aufhören!
So will ich das nicht, das tut weh! Er ist stärker als ich, ich habe keine Chance…
Wann lässt er endlich von mir ab!?
Bitte Gott, lass es aufhören! Was tut er jetzt? Er holt ein Messer! Es ist so groß, wie mein Arm breit ist. Er wird doch nicht… oh mein Gott!
Gnadenlos sticht er zu. Immer und immer wieder sticht er auf das junge Mädchen ein. Warum weiß niemand. Aus Angst entdeckt zu werden?! Das Blut sickert auf den Boden, das strahlende Tigerfell färbt sich rot. Es war ja nie etwas dabei. Ganz ungefährlich. Erwachsene tun ja immer das Richtige. So war es, so ist es.
Tee?
RE: Cruel Tales
in Be creative! 06.05.2020 16:45von MutterDesForums • Roter Panda | 63 Beiträge | 5370 Punkte
Stille
Still war es. Alle schliefen. War ja auch Nacht. Nur eine war wach. Ein junges Mädchen. Vielleicht gut zwölf Jahre alt. Traurig sah es aus. Immer wieder setzte es an. Immer wieder zog es die scharfe Klinge über seine reine haut. Immer wieder flossen dicke Tropfen Blut auf den reinen, weißen Boden. Rot war er nun.
Des Mädchens blondes Haar fiel in silbernen Strähnen über sein bleiches, reines Gesicht. Der Mond, der heute voll und rund in sein Zimmer schien, ließ es so schimmern. Keine Träne fiel. Es starrte nur auf den roten Fluss. Diese reinen, blauen Augen schauten unsicher. Sie schauten traurig. Doch keine Träne fiel.
So oft wurde es gehänselt. So oft lästerten sie über seine „plumpe“ Gestalt. Dabei war es so schön. Nur weil es keine teuren Markensachen trug? Nur weil es sich nicht schminkte wie ein Clown? Nur weil es gut in der Schule war? Diese dummen Gründe hatten tiefe Narben zurück gelassen. Böse Narben. Überall. Gerade wegen der Narben trug es doch lange Kleider. Selbst im Sommer. Und sie lachten über das Mädchen. Wenn es keine langen Klamotten tragen würde, würden sie noch mehr lästern. Lästern über das, was es tat. Lästern, wie ekelig und kindisch das war.
Dabei waren die es doch Schuld. Sahen sie das denn nicht? Selbst wenn das Mädchen damit aufhören wollte. Es ging nicht. Schlimmer als Drogen war es. So schädlich.
Doch einmal angefangen, nie mehr aufgehört. So war das nun mal. Es tat so gut, wenn das Blut über es floss. Rot vernichtet weiß. Schande besiegt Reinheit. Nacht überdeckt tag. Alles ist gut, solang das rote Gold des Lebens floss. Doch nicht in den Adern. Sondern über den Körper.
Es war die Erlösung für das Mädchen. Es war so eine Entspannung. So hatte es keine Angst. Der Tag machte ihm Angst. Die Menschen machten ihm Angst. Was wenn es die Angst für immer hinter sich ließ? Wenn es sich seiner Leidenschaft hingab? Es vermisste das Mädchen eh keiner. Seine Eltern hatten ja ihre tolle Schwester. Freunde hatte es eh keine. Also wen interessierte es? Da war diese Ader. So hart und voller Leben pulsierte sie. Ein Schnitt genügte. Es tat nicht einmal weh. Immer mehr Leben floss dahin. Rot war sein Haar, wie es dort lag. Auf dem rot gefärbten Boden. Ganz leise. Alles war wieder still. Alle schliefen. Nun auch das Mädchen. Für immer.
Tee?
RE: Cruel Tales
in Be creative! 06.05.2020 16:45von MutterDesForums • Roter Panda | 63 Beiträge | 5370 Punkte
Bruder
Alle glaubten immer, sie wären nicht nur Geschwister, sondern die besten Freunde. Aber da lagen sie weit daneben.
Er war immer der große Bruder, sie immer die liebe Schwester gewesen. Alle glaubten, er würde sie beschützen. Weil sie so klein war. Aber das war nie so. Er beschützte sie, weil sie ein Mädchen war. Weil sie sein Mädchen war.
Jedes Wochenende gingen Mutter und Vater weg. In Restaurants oder Opern. Die Kinder blieben zu Haus. Seit sie sechs war und er acht. Waren ja wohl alt genug. Sie konnten sich gut allein beschäftigen. Er war sechzehn, als er es ihr sagte.
Er hatte sie schon immer so lieb gehabt. Zu sehr. Sie hatte es nie gesagt. Nun wollte er es ihr endlich sagen. Sie waren ja allein. Innige Küsse beschlossen den Bund. Zärtliche Berührungen zeichneten ihre Liebe.
Sie hatte Angst. Es war doch verboten. Er sagte, es wäre nicht schlimm. Keiner würde es erfahren.
Aber Mutter und Vater könnten Probleme bekommen. Was würden die Leute sagen, wenn es doch jemand erfuhr?!
Ihm war es egal. Er liebte sie doch. Er beruhigte sie. War doch egal. Die Liebe zählte doch.
Jedes Wochenende waren sie allein. Machte doch nichts. Nur Liebe zählte. Sie war noch Jungfrau. Er hatte schon einmal eine Freundin. Macht doch nichts, hatte er gesagt. Das war keine Liebe, das war Neugier gewesen, hatte er gesagt.
Ihr war es gleich. Sie liebte ihn. Er war doch ihr Bruder. Er würde immer bei ihr bleiben. Egal, was die Leute sagen würden. Egal was mit Vater und Mutter passieren würde.
Er war doch da. Vorsichtig und zärtlich. Es tat nicht weh. Nicht bei ihm. Er war so lieb.
Nie würde er eine andere lieben. Er war doch ihr Bruder.
Aber sie wusste nicht, was passieren würde, wenn es jemand erfuhr.
Aus Hass über Unfähigkeit trennten sich Vater und Mutter. Sie blieb bei Mutter. Er musste zu Vater gehen.
Aus war es. Nie wieder würde sie ihn spüren dürfen. Nie wieder würden sie sich vereinen können. Nie wieder werden sie sich sehen.
Er hielt es nicht aus. Kaum ein Jahr war es her. Er sprang. Überall Blut. Die ganze Straße war entweiht. Hoch war die Brücke gewesen. Das Auto zu schnell.
Das war das Ende ihrer Liebe. Doch sie folgte ihm. Er war doch ihr Bruder.
Tee?
RE: Cruel Tales
in Be creative! 06.05.2020 16:45von MutterDesForums • Roter Panda | 63 Beiträge | 5370 Punkte
Zwillinge
Zwillinge haben eine besondere Beziehung zu einander. So hieß es immer. Auch bei den Brüdern Grace war es so gewesen. Jedoch nicht im eigentlichen Sinne.
Der Ältere von ihnen war schon immer etwas labil gewesen. Der jüngere war stark.
Keiner von ihnen ging ohne den anderen weg. Ist ja normal. Geschwisterliebe. Aber nicht wie man es denkt.
Innige Gute-Nacht Küssen waren für sie normal. Niemand wusste das.
Alle sahen nur die guten Zwillinge. Einer blond und blauäugig. So brav aussehend, jedoch der Stärkere. Der andere schwarzhaarig und braunäugig. So höflich und still. Ein Traumgeschwisterpaar. Für die Eltern das größte Geschenk.
Für die Jungen eine große Liebe. Vertraute Berührungen. Intime Gespräche. Verführerische Worte. Keiner wusste es. Es war ja verboten.
Doch ihnen war es egal. Gemeinsame Nächte. Erregende Stunden. Ganz still. Ganz heimlich.
Für den Älteren die einzige Liebe. Für die Unendlichkeit. Für den Jüngeren war es eine Beziehung des Vertrauens.
Wahre Liebe? Es waren doch Geschwister. Geschwisterliebe. Nein. Für sie war es das Einzige. Das Wahre. Unbemerkt. Heimlich.
Sie waren siebzehn. Da merkte es der Jüngere. Das ist keine wahre Liebe! Das hatte er gesagt. Es ist Geschwisterliebe. All die gemeinsamen Nächte. All die Stunden die sie vereinigt waren. Alles weg. Egal. Es war nur Geschwisterliebe.
Der Jüngere ging mit Mädchen aus. Er hatte sich verliebt. Der andere war tot. Innerlich. Äußerlich. Er hatte sich so hingegeben. Seinem Bruder. Der hatte ihn betrogen. Dabei war es doch Liebe.
Wut flammte in ihm auf. Warum tat er das?! Keine Frau durfte seinen Bruder besitzen. Wenn nicht er, dann keiner.
Abend war es. Rabenschwarze Dunkelheit. Eine Kerze allein erhellte das gemeinsame Zimmer. Der Ältere war daheim. Der Jüngere würde sehr bald kommen.
Mit einem Messer saß er da. Wartete auf den Verräter. Seine Jungfräulichkeit hatte er ihm gegeben. Seine Heiligkeit. Und nun war er allein. Ohne den geliebten Bruder.
Es war verboten gewesen. Und dies zu Recht. Nun war alles egal. Alles nichtig. Bald würde die Liebe sterben. Wieder auferstehen. In der Ewigkeit.
Bald schon kam er. Der Betrüger. Scheinheilig begrüßte der Schwarzhaarige den geliebten Bruder. Ein flüchtiger Kuss.
Nur von der Kerze angeschienen. Fast abgebrannt. Leise. Heimlich.
Das Messer erhoben. Ein Schreckensschrei. Rotes Lebenselixier spritze an Wände. Auf Teppiche. Auf die weiße Kerze. Löschte sie.
Dunkelheit. Tränen. Der Dunkelhaarige stand da. Verlassen. Neben dem toten Ebenbild. Im schwarz schimmerndem Blut.
Er kniete nieder. Ein letzter Kuss dem Verräter. Ein Schnitt. Schwarze Ewigkeit.
Dunkle Flüssigkeit. Eine letzte Träne. Heimlich. Kein Laut war mehr zu hören.
Wenn die Eltern kämen. Schreie wären es. Trauer. Hass.
Doch der Ältere war glücklich. Sie waren wieder vereint. Für immer.
Zwillinge haben eine besondere Beziehung zu einander. Doch welche, wird nie jemand mehr erfahren.
Tee?
RE: Cruel Tales
in Be creative! 06.05.2020 16:46von MutterDesForums • Roter Panda | 63 Beiträge | 5370 Punkte
Perfect World
Manchmal soll alles perfekt sein, soll niemals enden – manchmal wünschte man sich dies nie gedacht zu haben.
So tat es auch Mary, doch sie würde ihren Fehler nie wieder gut machen können.
Er war so hübsch, so beliebt, so unwiderstehlich, so unerreichbar für ein Mädchen wir Mary.
Sommersprossen, krauses Haar, Brille waren Anzeichen dafür, dass sie sich hätte direkt eine passende Papiertüte aussuchen können, die wenigstens ihm diesen Anblick ersparte, doch ihre Mutter erlaubte ihr keinen Kopfschmuck.
Hätte sie doch eine Klasse übersprungen als sie die Gelegenheit dazu gehabt hätte, selbst wenn sie sich damit unendlich viele schlechte Noten eingehandelt hätte, zumindest wäre sie dann knapp unter seiner Stufe gewesen und es hätte eine minimale Chance bestanden, dass er sie irgendwann einmal beachtet hätte.
Aber worüber beklagte sie sich denn? Sie hatte drei wunderbare Freunde, Genevieve, Cora und Tim, die fast alles für sie tun würden und ihr auch dringend abrieten diesem Typen Beachtung zu schenken, er würde sie nur ins Unglück stürzen.
Doch Mary war sich sicher, dass er niemandem je Unglück bringen könnte, Engel beschützen und verletzen nicht.
So lange sehnte sie sich nach einem Moment mit ihm, so lange wartete sie auf einen günstigen Moment, in dem sie ihn auch nur ein Mal anlächeln könnte und so lange war sie sich sicher gewesen dieses Moment nie zu erfahren.
Und doch wollte das Glück sie ein Mal bescheren als er plötzlich neben ihr stand, ihren Namen aussprach, sie anlächelte und sie zu einem Drink am Abend einlud.
Woher kannte er ihren Namen? Warum lud er genau sie ein? Wieso wollten alle ihr dieses Glück nicht gönnen und warnten sie?
Mary hatte nie solch Herzklopfen gehabt, hatte nie so viel gelacht und hatte nie so wenig Ahnung gehabt wie Recht ihre Freunde gehabt hatten.
Der Abend neigte sich dem Ende zu und der Engel bot ihr an sie nach Haus zu fahren, in einem schnittigen, roten, nagelneuen Auto, Luxus den Mary sich nie erlauben könnte.
Sie stieg ein, schloss die Augen und genoss die leichte Brise die das Cabriolet in den Innenraum einließ. Die Luft duftete nie so süß wie an diesem Abend, so süß wie Sommerblumen, so süß wie Engelsschwingen, so süß wie frisches Blut.
Er fuhr sie nicht nach Haus, doch Mary war dies nicht klar bis sie vor einer Hütte standen, eine Hütte nahe den Klippen am kleinen See, an dem sie an lauen Sommertagen so gern mit ihren Freunden saß und den Fischen zusah wie sie sich freudig aus dem Wasser schwangen, das Glitzern der untergehenden Sonne auf dem unruhigen Wasser bewunderte.
Er wolle ihr noch unbedingt sein neues Katzenbaby zeigen, hatte er gesagt und Mary war erleichtert über diese harmlose Absicht.
Die Katze war schneeweiß bis auf die linke Pfote, die von schwarzem Fell umgeben war, ihre blauen Augen funkelten wie kleine Diamanten und dieses kuschelige Geschöpf versetzte das Mädchen ins Träumen, sodass es das Klicken des Türschlosses nicht hörte.
Er berührte leicht ihre Schulter, nun da sie saß war er fast doppelt so groß wie sie, sein Gesicht lag in völligem Schatten, da es nur das Leuchten der Sterne war was dem Raum Licht spendete.
Die Katze hüpfte davon, rollte sich auf einem weichem roten Kissen ein und begann zu dösen, während der Engel und das Sofa herum ging und sich neben Mary setzte, seine Hand lag noch immer auf ihrem Arm und seine Lippen näherten sich ihrem Gesicht.
Ihr Herz pochte so wild, sie fürchtete es würde vor Aufregung zerspringen und als sich ihre Lippen berührten, sie seine warme Haut an sich spürte begann die Angst sie zu ergreifen.
Entweder bemerkte er es nicht oder er wollte es einfach nicht sehen, sodass er sie weiter in das weiche Sofakissen drückte, seine linke Hand wanderte zwischen ihre Schenkel und sie hatte für eine Sekunde den Drang ihn wegzustoßen, doch die Angst diesen Abend zu zerstören hielt sie zurück.
Der Glastisch lag in Scherben, das Couchkissen war völlig zerrissen, Bluttropfen zierten den weißen Flokati, sein weißes Hemd, ihr winterblaues Kleid.
Dummes Mädchen, dachte er, ich hätte dir die Welt geschenkt hättest du mich nur gelassen…
Tee?
RE: Cruel Tales
in Be creative! 06.05.2020 16:46von MutterDesForums • Roter Panda | 63 Beiträge | 5370 Punkte
Sparkling
Diese grünen Augen fesselten mich. Sie waren durchsetzt mit hellen Sprenkeln und gleichzeitig umrandet von dunklen Ringen.
Die Augen waren der Grund, warum ich mein ganzes Taschengeld für dieses kleine Fellknäuel hergab.
Ich taufte ihn Teer und schmückte seinen dürren Hals mit einer schönen, roten, samtenen Schleife. Er schwang seinen buschigen Schwanz um meine Beine, wenn ich am Fenster saß und über undurchschaubare Gleichungen grübelte. Es beruhigte mich, wenn er leise und gleichmäßig, schnurrend an meiner Wade vibrierte – wie ein sanftes Lied.
Violet kam oft herein. Leise und vor sich hin grinsend.
Gern packte sie Teer am Schwanz und zog ihn zu sich. Sie liebte es, sein glänzendes Fell zu zerzausen – er hasste es!
Doch es wäre gerade noch zu ertragen, wenn sie es nicht auch liebte das Selbe mit meinen mühevoll gebundenen Zöpfen zu tun.
Sie hasste es, dass ich so weiches, rotes Haare hatte – ich liebte es!
Doch sie liebte es ihren Frust an mir abzuarbeiten. Sie liebte es, ihre harten Knöchel an jeder Stelle meines Körpers zu demonstrieren, die sie erreichen konnte.
Sie liebte es, meine neuen Kleider zu stehlen, um ihren Freunden zu imponieren und sie verdreckt und zerrissen in meinem Schrank zu deponieren.
Sie liebte es, mir das Leben möglichst schwer zu machen – wir hassten es!
Als die Sonne an diesem Abend unterging, saß ich wieder am Fenster. Teer starrte vom Schrank herab. Seine grünen Augen glühten im schwindenden Sonnenlicht.
Violet sprang singend durch das Haus. Sie liebte es, jedes Zimmer für ihre „Gesangsausbildung“ zur Bühne umzufunktionieren – wir hassten es!
Die Blätter der Eichen leuchteten rötlich. Die Stämme schienen zu bluten. Violet sprang in unser Zimmer und brüllte lauthals LaFees „Virus“. Es störte uns!
Wir sahen uns an und Teer reckte sich auf dem dunklen Holz. Seine sorgfältig gebundene Schleife raschelte.
Violet stampfte durch unseren Raum, vergiftete den idyllischen, glutroten Abend.
Wir fauchten, als die letzten Sonnenstrahlen die alten Eichen benetzten. Wir hassten ihr Gejaule – sie liebte es... noch...
Die samtene Schleife lag zerzaust am Boden, als wir Violets Körper umarmten. Wir liebten den Geruch von warmen Blut – sie würde es sicherlich hassen...
Die Sterne schimmerten uns entgegen, als Teer an meiner Brust leise schnurrend vibrierte. Er sang ein Liebeslied und ich sang mit.
Seine grünen Augen strahlten mich an, als ich die rote, samtene Schleife um seinen dürren Hals band – wir liebten die Stille...
Tee?
RE: Cruel Tales
in Be creative! 06.05.2020 16:46von MutterDesForums • Roter Panda | 63 Beiträge | 5370 Punkte
Shot you down – bang, bang
Sein rechter Zeigefinger war seine größte Stärke, seine linke Hand war flink. Ob Jump & Run, Strategie oder Simulation – keiner konnte ihm das Wasser reichen.
Online war er die Nummer Eins. Rechnungen von Spielen lagen in seinem Raum verstreut. Seine Eltern würden zahlen müssen...
Der Bildschirm flimmerte. Von morgens um acht bis nachts um drei. Die Schule besuchte er nicht mehr. Schon lange nicht mehr.
Seine Eltern merkten es nicht – sie arbeiteten. Wollten ihrem Sohn alle Wünsche erfüllen. Seine Wünsche waren Bilder. Bilder aus Millionen von Nullen und Einsen. Bilder abgespielt in Millisekunden aneinander gereiht.
Andere nannten es Zeitverschwendung. Er nannte es Kunst.
Kunstvolle Animationen, Millionen frames per minute. Kunstvolle Klicks auf Icons. Kunstvolle Bewegungen auf den abgenutzten Tasten.
Essen war eine Zeitverschwendung. Freunde hatte er keine. Sogar Kathrin aus Haus Nummer zweiundneunzig ignorierte er.
Kathrin, die ihn ins Kino einladen wollte. Kathrin, die seit Jahren Mühe hatte ein Wort mit ihm zu wechseln.
Das Einzige was er an ihr interessant fand, war ihre Hausnummer. Zwei – männlich und dominant... neun – jungenhaft und erdrückend. Sie harmonierte mit einander. Sie passte zu ihm. Stark, schnell, immer der Beste.
Als sein Magier gerade den größten Bösewicht der Welt besiegt hatte, legte eine Hand etwas neben ihm nieder. So schnell seine Mutter da gewesen war, so schnell war sie wieder verschwunden. Wollte ihn nicht lange stören.
Eine Spielhülle mit einer Schleife umwickelt. Eine völlig andere Art von Spiel. So viel Brutalität und Waffenauswahl.
Ein Shooter war noch viel besser als öde Rollenspiele...
Tausende von Pixelmännern fielen. Millionen von Blutspritzern, aus einer riesigen Farbkodierung benetzte die Maps. Hier war seine wahre Begabung.
Schlaf war nun auch Zeitverschwendung. Sein Rang stieg. Sein Name war gefürchtet.
Das Flimmern erfüllten den Raum. Die Stromrechnung stieg. Aber seine Eltern würden zahlen. Für sein Vergnügen taten sie alles. Auch wenn er erst vierzehn war.
Seine Augen röteten sich. Sein Denken wurde langsamer. Seine Hände schmerzten. Doch aufhören würde er nie...
An jenem Abend hatte er jedoch keine Wahl...
Mitten im entscheidenden Match passierte es: „Error: Connection to server failed“.
Sein ganzer Körper zitterte, als er den Browser öffnete und genervt nach Ablenkung suchte. Die Newsseite, die er früher genutzt hatte, um von der Außenwelt zu erfahren flackerte auf: Amoklauf in deutscher Schule.
Er las den Artikel. Sein Blut pulsierte. Seine Augen verengten sich. Mord, Abschlachtung unschuldiger Menschen.
Fassungslos sank er zu Boden. Hatte er nicht auch sinnlos gemordet? Er hatte Menschen zum Vergnügen getötet...
Wie in Zeitlupe zog die Welt an ihm vorbei, als er das erste Mal seit Jahren das Haus verließ. Er erinnerte sich an den Ort. Ganz vage.
Das Flusswasser glitzerte in der aufgehenden Sonne. Es war eiskalt. Die erste richtige Empfindung seit Jahren. Er genoss sie. Stieg tiefer hinein. Seine Augen schlossen sich, als das Wasser an sie heran drang.
Langsam sank er nieder, im tiefen Gewässer. Das Sonnenlicht über ihm funkelte farbenfroh. Warum hatte er das all die Jahre nicht bemerkt?
Sein Herz schlug ein letztes Mal. Doch nicht für ein Gebilde aus Pixeln.
Sondern für die Schönheit, die er so lange verkannt hatte...
Tee?
RE: Cruel Tales
in Be creative! 06.05.2020 16:47von MutterDesForums • Roter Panda | 63 Beiträge | 5370 Punkte
Das Genie
Oligonukleotide, Desoxyribonucleinsäure, Polypeptidketten. Aus solchen Worten bestand sein Wortschatz.
Er liebte chemische Reaktionen, biologische Abläufe und physikalische Phänomene. Er schob automatisch seine Brille in die richtige Position, während er in ein neues Biologiebuch vertieft war. Er sog die Worte in sich auf, als wären sie sein Lebenselixier. Wissen war sein Hobby. Es faszinierte ihn. Die anderen nannten ihn einen Streber. Außenseiter. Freak.
Aber das machte nichts. Die Bücher waren seine Freunde. Die Mikroskope sein Fernsehn. Die Reagenzgläser sein Spielzeug. Seine Noten in Mathematik, Biologie, Chemie und Physik waren exzellent. Seine Punktzahlen in Deutsch oder Kunst allerdings ließen zu wünschen übrig.
Wenn das Wetter es zuließ, las er im Freien. Wenn Regentropfen den Boden benetzten, experimentierte er in seiner Kammer. Hier fanden sich hunderte Poster über Tierphysiologie, Anatomie, Atome, Periodensysteme. Konnte er sich in seine Welt zurückziehen, so blühte er auf.
Wurde er geprügelt oder geschubst, und beschimpft, so dachte er an die letzten Absätze, die er gelesen hatte. Das lenkte ab.
Auf der Bühne wurde sein Abschlusszeugnis für die naturwissenschaftlichen Leistungen geehrt. Dabei dachte er an Translationen. Dann war die Nervosität halb so schlimm.
Alle anderen feierten ihre neue Freiheit - er freute sich mit seinen Bakterienrasen.
Alle anderen begannen ihre Karrieren - er liebte seine Arbeit im kleinen Labor.
Er widmete sein Leben der Wissenschaft. Sein Talent war atemberaubend. Sein Leben war einsam. Ungesehen. Vergessen.
Doch im Schimmer der Lichtspiele seiner Objektive lächelte er. Selbst dann, als sein Herz zum letzten Schlag ansetzte. In seiner kleinen Wohnung.
Allein. Ungesehen. Vergessen.
Tee?
RE: Cruel Tales
in Be creative! 06.05.2020 16:47von MutterDesForums • Roter Panda | 63 Beiträge | 5370 Punkte
Die Angst bleibt
Gute Schüler, sagt man, haben keine Sorgen. Sind frei von Entscheidungen, haben doch alle Wahl. Sie sah das nicht so.
Sie wollte doch gar nicht so sein! So perfekt. So gesteuert. Wenn sie nicht lernte, trafen sie böse Blicke. Doch wie brauchte nicht zu lernen, es fiel ihr doch so leicht... Verlorene Zeit über großen Zwang zu unerträglichem Druck.
So gab es nur einen Weg sich zu entspannen. Wut loszuwerden. Trauer zu unterdrücken. Wut auf ihre Hilflosigkeit. Trauer wegen ihrer verlorenen Kindheit.
Der Abgrund war schon so nah...
Narben, Blut das ihre Arme zierte. Doch sie musste gute Noten bringen. Sonst wird Mama böse. Auch wenn sie das bestritt.
Nächte ohne Schlaf, Tage ohne Pause; so gern würde sie aufgeben, so gern würde sie schlafen. Doch dann wären sie alle traurig. Nur wegen ihr. Nicht weil sie als Person fehlte, sondern der Platz leer war - ein Zahnrad fehlte.
Eine leere Hülle, das war sie nun. Ohne Gefühl. Bald würde sie aufgeben. Bald würde sie es nicht mehr aushalten. Ausgenutzt von vermeintlichen Freunden, zu naiv gegenüber der männlichen Rasse. Unterdrückt vom eigen Fleisch und Blut.
Die Klinge lag in ihrer Hand - beenden würde es ihre Qual in jedem Falle. Doch ein Engel erschien ihr; nur ihr. Wollte ihr helfen. Er wusste selbst nicht, dass er es war.
Doch seine Flügel waren geschändet, ihr Spiegelbild hätte er sein können.
Zerstört durch rüde Hände, war er doch so schön, so gut. Ein Geschenk des Himmels, doch von allen abgewiesen. Sie erkannte ihn. Erkannte was er wirklich war.
Ein Herz fing an zu schlagen. Ein Herz, von Egoismus getötet. Er erweckte es zum Leben. Gab ihr Hoffnung, ein Leben. Doch wusste er dies noch nicht. Sie verschwieg es ihm.
Eine neue Chance - endlich durfte sie sein, wer sie wirklich war. Kein Hass, keine Trauer.
Liebe trat an diese Stelle. Ewige Liebe, die sie nie verlieren wollte.
Doch die Angst bleibt.
Tee?
RE: Cruel Tales
in Be creative! 06.05.2020 16:47von MutterDesForums • Roter Panda | 63 Beiträge | 5370 Punkte
Der Groupie
Sie sammelte Poster, Sticker, sogar jeden kleinsten Zeitungsfetzen. Stand sie morgens auf, war ihr Kaffee ein Song ihrer Lieblings - CD. Kam sie von der Schule heim, dröhnten aus ihrem Zimmer stundenlang dieselben zwölf Tracks.
Ihr Freund hatte schon längst aufgegeben, sie hatte ohnehin keine Zeit mehr für ihn übrig.
Gerade arbeitete sie an einem Plakat, das würde sie auf dem kommenden Konzert in die Höhe halten. Vielleicht würde der süße Leadsänger sie ja bemerken.
Geld für die Eintrittskarte hatte sie zwar nicht gehabt, aber in Mutters Portemonnaie waren genug Fünfziger - einer mehr oder weniger würde schon nicht auffallen. Sie musste einfach dort hin, vor allem, weil das Event in ihrer eigenen Stadt stattfand. Und natürlich weil es zufällig auch noch auf ihren Geburtstag fiel.
Neben dem Plakat war natürlich noch ein anderer Aspekt viel wichtiger: das Outfit! Vielleicht würde sie ihrer Mutter etwas Geld herausleiern, um schnell noch einmal shoppen zu gehen. Allerdings würde sie dies allein tun müssen, da ihre besten Freundinnen genervt waren von ihrem Gerede über die ‚beste Band der Welt’. Sie hatten einfach keinen Geschmack! Vor allem weil die vier Jungs alle so unglaublich hübsch waren. Und der Sänger hatte auch noch einen super Style - nie gleich und doch immer cool.
Sie hatte sich seine Piercings nach stechen lassen, auch wenn Mutter Zeter und Mordio geschrien hatte. Es war doch ihr Körper und Eltern hatten einfach zu zahlen. Wofür hieß es sonst ‚Kindergeld’?
Und wie sie so über ihren Style nachdachte: eine neue, coolere Frisur musste auch wieder her! Dann musste Mutter halt wieder 200 Euro rausrücken, sie brauchte das eh nicht so dringend.
Mutter gab tatsächlich nach einer langen Diskussion nach. Sie hatte schon lange aufgegeben, ihrer Tochter vor Augen zu führen, wie viel Arbeit 200 Euro eigentlich waren.
Die Frisur saß, das Outfit war perfekt, das Plakat war grell und auffallend.
Ungeduldig stand sie in der bedrängenden Warteschlange. Die dröhnenden Fahrzeuge auf der anliegenden Straße waren kaum lauter als das Geschnatter der Fans, die schon eine Nacht zuvor vor der Halle gecampt hatten. Bei kaum fünf Grad Celsius und Nieselregen.
Sie sah sich freudig um, ihr Blut kochte, angefacht von der Hysterie der Menge.
Ihr Blick schweifte zum Hotel auf der anderen Straßenseite und ihr Herz setzte aus.
Sie sah eine schwarze Mähne - sicherlich war es die, des 15-Jährigen Stars!
Sie sah verstohlen zu den anderen Wartenden, es schien jedoch kein anderer bemerkt zu haben. Beflügelt sprang sie über die Gitterabsperrung und rannte los. Sie sah sich in den Armen des Idols, freudig in die Kamera lächelnd.
Den roten Kombi, der viel zu schnell entlang raste, sah sie nicht.
Die jungen Fans schrien auf, die ausländischen Fans vor dem Hotel sahen geschockt auf das Chaos aus Glasscherben, gebrochenen Knochen und Blut.
Ein wenig Wehmut klang in der Fanmenge mit, als die Fans die geliebten Songs in der Halle mitsangen.
An dem Tag, an dem alles perfekt werden sollte.
An dem Tag, an dem sie ihren zwanzigsten Geburtstag mit diesen Groupies teilen wollte.
Tee?
RE: Cruel Tales
in Be creative! 06.05.2020 16:47von MutterDesForums • Roter Panda | 63 Beiträge | 5370 Punkte
Seele
Sie war eigentlich immer allein.
Gezwungen die Kindheit früh aufzugeben.
Gedrängt eine Rolle an der Spitze zu übernehmen.
Gefordert unkompliziert und selbstständig zu sein.
Sie nahm die Herausforderung an, schien tatsächlich zu gewinnen.
In den Augen der Anderen.
Ihre Haut war zerfetzt.
Ihre Seele zersprungen.
In ihren Augen.
Liebes, fleißiges Kind.
Gutes, stilles Mädchen.
Stolz schwang in den Worten der Anderen mit.
Stolz über das Äußerliche.
Stolz über alles, was dem Ansehen der Anderen zuträglich war.
Ignoranz herrschte gegenüber ihrem Selbst.
Ignoranz gegenüber ihren Gefühlen, ihrem Befinden, ihrem Selbstbewusstsein.
Für die Anderen ein fleißiges Mädchen.
Für die Anderen ein Mittel zum Zweck.
Für die Anderen nur ein winziges Stück ihrer egozentrischen Welt.
Sie sah sich als Einzelstück.
Sie sah sich allein in der winzigsten Seifenblase von allen.
Die Anderen breiteten sich aus.
Die Anderen schufen sich ihre gewaltigen Seifenblasen.
Die Anderen sahen ihre eigenen Äußerlichkeiten, nicht ihre innere Hässlichkeit.
Tee?
RE: Cruel Tales
in Be creative! 06.05.2020 16:47von MutterDesForums • Roter Panda | 63 Beiträge | 5370 Punkte
-Lügen-
Sie trafen sich erst als es zu spät war.
Sie fühlte die Wärme.
Sie wollte ihn nicht gehen lassen.
Die Anderen besahen es mit Skepsis.
Die Anderen erblassten vor Neid.
Sie entdeckte das tief Verborgene in sich.
Sie fühlte die Dunkelheit weichen.
Sie liebte zum ersten Mal.
Er bemühte sich um sie.
Er handelte nicht aus eigenem Interesse.
Er sah sie selbst.
Die Anderen begannen ihre eigene Welt zu bilden.
Liebe, Hass, Vertrauen, Misstrauen, Kommunikation, Stille begleiteten ihren gemeinsamen Weg.
Sie sahen sich selbst als Einzelstück, doch nun waren sie Teile ihrer gemeinsamen Seifenblase.
Eine Seifenblase, die oft zu zerplatzen drohte.
Die Anderen rieben sich listig die Hände.
Der Weg wurde steiniger.
Alles um sie herum stach auf die Blase ein.
Ein Entkommen der kalten Realität war unmöglich.
Sie entschied sich gegen das Schicksal.
Er reichte ihr die Hand.
Die Anderen bemerkten es nicht.
Die kalten Böen umwehten ihren schwarzen Rock.
Die dunkle Nacht verbarg ihn auf dem Turm.
Ihre Finger verflochten sich, als es Zwölf schlug.
Gemeinsam lagen sie da.
In einem Meer aus rotem Lebenssaft.
Gemeinsam hatten sie etwas Neues begonnen.
Gemeinsam zerstachen sie die letzten Reste ihrer Blase.
Die Anderen akzeptierten es stumm.
Die Anderen lebten in ihrer bunten Seifenblase weiter.
Die anderen begriffen nie, was in ihrem eigenen Leben fehlte.
Tee?
RE: Cruel Tales
in Be creative! 06.05.2020 16:49von MutterDesForums • Roter Panda | 63 Beiträge | 5370 Punkte
Warum, Schwester?
Am Anfang war der Alkohol.
Später folgten andere Drogen. Andere, sozial erzwungene, Suchtmittel.
Ich schaue nur zu. Jeder muss seine Erfahrungen machen, dachte ich.
Meine eigenen Probleme übermannten mich. Zeit für ihre Belange? Ich versuche es!
Sie ist mein Spiegelbild. Die Stille aus ihrem Mund, die Narben auf ihrer Haut, die ausdruckslosen Augen. Und doch sieht sie mich als Feind, Petze, Nervtöter, Naseweiß.
Ich war ihr strenger Mutterersatz, ihr aufdringlicher Schnüffler, ihr peinlicher Anhang.
Wieso?
Sie ist hübsch, athletisch, intelligent. Für mich.
Sie ist hässlich, noch zu dick, beschränkt. Für sich selbst.
Sie ertrinkt in der Menge, die sie drängt. Ertrinkt in den sozialen Anforderungen. Ertrinkt im Egoismus falscher Freunde. Ertrinkt in ihrem eigenen Sumpf aus Selbstzweifeln.
Ich reichte ihr die Hand – ich erhielt sie blutig zurück.
Ich bot ihr Hilfsmöglichkeiten – sie trat sie mit Füßen.
Wie ich damals?
Dunkel erahne ich den Ausgang.
Düster dämmert mir ihre Zukunft. Schillernd malt sie sich ihre Illusionen. Glitzernd stellt sie ihre Welt am Abgrund dar.
Ich begebe mich auf diese Ebene.
Will ihr nah sein, ihr helfen. Will kennenlernen wieso sie fallen will.
Rausch, Egoismus, Provokation. Ich teile den Weg mit ihr. Doch sie erkennt es nicht.
Wieso?
Ich habe Kontakte, so wie sie auch. Ich organisiere ihren Rausch. Ich hoffe auf umgekehrte Psychologie. Sie nimmt nur das Offensichtliche.
Ich falle, wie sie. Rufe nach ihr, will bei ihr sein. Zusammen stehen wir am Abgrund.
Und nun erkennt sie mich – als Ebenbürtige. Als Spiegelbild.
Ihre Augen sind geweitet, das Adrenalin rauscht durch ihre Adern. Ich nehme meinen Anteil aus der Dose. Schlucke. Schmecke bittere Pillen. Ich reiche ihr die Hand. Sie greift zu.
Zusammen fallen wir. Fallen in einen Schlaf, der für immer sein wird. Ich sehe noch einmal in Ihre Augen, sehe ihr letztes Lächeln. Und zusammen treten wir ins Dunkel und sind glücklich?
Warum, Schwester?
Tee?
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